X-Pro2-Projekt (1): Die Fujifilm X-Pro2 in der Industriefotografie

Gestern habe ich ein interessantes Projekt gestartet, und ich bin sehr gespannt, wohin es mich führen wird und zu welchen Ergebnissen ich kommen werde:

In den nächsten Wochen und Monaten werde ich das Experiment unternehmen, mit der Fujifilm X-Pro2 und den dazugehörigen Linsen die Alltagstauglichkeit und die besonderen Qualitäten des X-Systems in der professionellen Industrie- und Corporate-Fotografie zu erforschen.

Als Berufsfotograf bin ich in der Industrie und in Technologiezusammenhängen unterwegs – wir fotografieren und inszenieren die Welt der Arbeit im Auftrag von Unternehmen, Agenturen und Organisationen.

Bisher taten wir das mit digitaler Spiegelreflextechnik. Natürlich. Wie man das so macht. Kein Grund, etwas zu ändern, oder?

An dem Tag, an dem ich das Vorserienmodell der X-Pro2 bei einem Händler in Köln in den Händen gehalten habe, ist bei mir spontan der Gedanke aufgeblitzt: das fühlt sich ja richtig erwachsen an! Und die Frage kam auf: Ist die X-Serie jetzt reif für den mitunter rauhen Alltag in der professionellen Fotografie, so wie ich sie betreibe?

Und bietet die spiegellose Systemkamera vielleicht Vorteile, die man sich als Berufsfotograf zunutze machen sollte?

Lange Rede, kurzer Sinn: ich will mich auf dieses Experiment einlassen.

Allerdings nicht mit einem abrupten Systemwechsel, sondern fließend. Ich werde mich langsam reintasten, erstmal mit Netz und doppeltem Boden. Was dabei herauskommen wird, ist derzeit völlig offen.

Damit Ihr einschätzen könnt, wie ich und unser Team arbeiten und was unsere Bildergebnisse verlangen, erlaube ich mir mal, auf unsere Website zu verlinken: www.ahrens-steinbach-projekte.de

Ich werde im Laufe des Prozesses sicherlich an Grenzen stoßen, aber ziemlich sicher auch auf besondere Qualitäten, wie sie nur die Fujifilms zu bieten haben.

Ein Wort zu meiner Motiviation: Warum unternehme ich so ein Abenteuer? Der Hauptgrund ist: Neugierde. Und der Wunsch, die Zukunft zu erforschen. Ich bin der festen Überzeugung, dass die spiegellosen Systemkameras (oder was aus Ihnen in der Zukunft einmal werden wird) die Zukunft der professionellen Fotografie sein werden. Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel. So wie einst die Mess-Sucherkameras durch Spiegelreflexkameras ersetzt wurden oder wie manueller Fokus von den Autofokus-Boliden verdrängt wurde – so etwas ähnliches steht auch der professionellen Spiegelreflex-Fotografie demnächst bevor.

Da will ich ganz vorne dabei sein, mitmischen – und, wenn möglich, auch Einfluss nehmen.

Ich habe mich für Fujifilm entschieden, weil ich die Produkte dieses Herstellers seit Geburt der X-Serie (Anno 2010) sehr schätzen gelernt habe. Bisher waren die Fujifilm X-100, XE-1 und XE-2 nur für mein privates Fotografieren gedacht. Seit Erscheinen der X-Pro2 fühle ich mich herausgefordert, diese Technik auch in der professionellen Fotografie einzusetzen.

Fujifilm ist über mein Projekt informiert und unterstützt es mit Rat und Tat. Mir liegt vor allem daran, dem Hersteller jede Menge Feedback zu geben, die in zukünftige Entwicklungen, wie z.B. Firmware-Updates oder neue Produkte einfließen können. Ich bin ein Fan dieser Produkte, ich gebe das ganz offen zu. Aber ich werde auch kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn ich Verbesserungspotenzial erkenne.

Ich habe heute die Fujifilm X-Pro2 erhalten und natürlich gleich ausprobiert. Das Ding ist großartig. Die Kamera macht Spaß. Sie ist schnell und cool. Ist sie reif für den Einsatz bei großen kommerziellen Produktionen? Ich will das herausfinden.

Auf dem Weg dahin werde ich viele Lösungen finden und noch mehr Fragen begegnen. Gerne können wir das auch auf dieser Plattform diskutieren. Auf Euren Input und Eure Erfahrungen bin ich ebenfalls sehr gespannt!

Ich freue mich auf eine spannende Reise, über die ich an dieser Stelle gerne immer mal wieder berichten werde.

Viele Grüße und viel Freude beim Fotografieren
Christian Ahren

 


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6 Kommentare
  1. Uli Planz
    Uli Planz sagte:

    Hallo Christian,
    ich habe dieses Projekt schon Ende Juni 2014 für mich abgeschlossen, nachdem ich ein Jahr lang mit Fujis und meinen „gewohnten“ Nikons (FF + APS-C) gearbeitet habe. Am Ende des Selbstversuchs durfte das gesamte Nikon Equipment gehen. Ich fotografiere beruflich Menschen, Architektur, Industrie und Events. Auch Arbeitssituationen, so wie bei euch, gehören zu meinen Schwerpunkten. Ich hatte bei den Fujis keinerlei Ausfälle, und ich bin kein Salonknipser. Meine Hauptkamera, eine X-T1, hat innerhalb des ersten Jahres rund 50.000 „Klicks“ hinter sich gebracht und war gnadenlos regelmäßig Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Staub ausgesetzt. Meine neue Pro2 ist jetzt seit 2 Wochen im Einsatz, und ich bin sicher, dass sie sich wacker schlagen wird. Einzig der deutlich höhere Stromverbrauch und die damit verbundene niedrigere Bilderzahl pro Akkuladung (etwa die Hälfte der X-T1) sind ein spürbarer Nachteil.

    Viel Spaß und Erfolg bei deinem „Projekt“.

    Uli

    Antworten
  2. Uli Planz
    Uli Planz sagte:

    Ich vermute, Christian, dass deine schwere DSLR-Ausrüstung bald den Gebrauchtmarkt bereichert. Und ich glaube kaum, dass du sie vermissen wirst. Auch das oft vorgetragene Argument, man wirke mit den kleinen Kameras nicht „professionell“ genug, ist Nonsens. Noch nie hat mich irgendein Auftraggeber gefragt, womit ich fotografiere oder mich komisch angesehen, weil ich mit Bonsai-Knipsen unterwegs bin…

    Antworten
  3. Uli Planz
    Uli Planz sagte:

    Ich muss noch etwas korrigieren: Meinen Wechsel habe ich im Juni 2015 – nicht 2014 – vollzogen. Die X-T1 war die Fuji, die mir die Entscheidung leicht gemacht hat, weil sie mechanisch überaus robust ist und richtig was wegsteckt. Ein echtes Werkzeug für den oft harten Berufseinsatz eben.

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  4. Gilberto Pérez Villacampa
    Gilberto Pérez Villacampa sagte:

    Ich arbeite mit zwei E2 in der semiprofessionellen busines Fotografie sei ca 2 Jahren. Ich bin selbstmörderisch kritisch mit meinen Bildern, natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten und innerhalb der Liga, wo ich mitspiele, und wenn ich mir die Ergebnisse von lieferanten anschaue (ich bin vom Haus werbegrafiker) sehe ich keinen Grund, für die Art Fotografie, die ich mache, mir eine D4 zu kaufen. Zugegeben, hin und wieder packt mich der Gedanke, die Ambition, eine richtige Kamera für die Auftragsfotografie zu besitzen. Komfort, sicherer AF, Robustheit – das sind die Kriterien, die mich aus dem Fuji-Konzept bringen. Heute dürfte ich in Berlin eine D750 ausgiebig testen. Mein Fazit lautet erstmal “Nein“. Ich würde die Vorteile des elektronischen Suchers bitter vermissen. Auf die Belichtungssimulation und auf die Möglichkeit, die Schärfe des Bildes zuverlässig zu kontrollieren (Knopfdruck und ich sehe sofort, ob der Fokus 100 Prozent sitzt) kann ich nicht mehr verzichten.
    Lesezeichen auf deinen Blog. Ich werde dich öfters besuchen.
    Gilberto

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