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Lesenswert: „Handbuch des Foto-Journalismus“

Es ist ziemlich lange her, dass mich ein Lehrbuch der Fotografie begeistert hat. Das 2015 von Lars Bauernschmitt und Michael Ebert veröffentlichte „Handbuch des Fotojournalismus“ gehört dazu. Das hat gleich mehrere Gründe:

Das Buch spannt einen weiten Bogen und berücksichtigt historische, technische, handwerkliche, rechtliche, marktbezogene und viele andere relevante Aspekte, die den Beruf des Fotojournalisten ausmachen. Der ausführliche historische Rückblick erweckt noch einmal die große Zeit des Bildjournalismus zum Leben und lässt auch den zeitgenössischen Leser ahnen, wie es wohl gewesen war, als die Fotografie das führende bildliche Medium war.

Doch überwiegend widmet sich das Buch der Gegenwart und der Zukunft fotojournalistischer Arbeit. Das Buch stellt die klassischen Sujets vor, streift aber auch die wirtschaftlich interessanten Randbereiche wie Corporate Publishing oder PR-, Natur- und Wissenschafts-Fotografie. Das Handbuch skizziert technische Entwicklungen der Vergangenheit wie auch die möglichen Gegebenheiten der  Zukunft Die Autoren lassen Praktiker in Interviews zu Wort kommen und geben viele handfeste Informationen, wie der fotojournalistische Markt heute funktioniert und wie seine möglichen Aussichten sind. Das Kapitel „Gedanken zur Zukunft des Fotojournalismus“ betont die Bedeutung der Fotografie auch für die Medienwelten der Zukunft, zeichnet gleichzeitig aber auch ein berechtigterweise skeptisches Bild für die Verdienstaussichten und -modelle der Fotografen.

Witzige Anmerkung am Rande: Das Stilleben auf dem Einband zeigt auch zwei Kameras: eine von Canon, eine von Fujifilm…. Find ich nett! 🙂

Das Buch ist wirklich ein Handbuch: historisch fundiert, mit Praxisanspruch geschrieben, thematisch einen weiten Bogen spannend und doch von einem lebendigen Enthusiasmus für das Erzählen von Geschichten mit Bildern erfüllt. Wer sich heute ernsthaft für den Beruf des Fotojournalismus interessiert, stellt sich mit dem Buch einen großen Wissenspool ins Regal (oder besser auf den Nachttisch) und erhält einen hohen Gegenwert für die 39,90 Euro, die das Buch kostet.

 


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